# Die Apotheose der Heilige Walburg
[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=12)
Inventarnummer: 2054
Beschreibung
Der Vater der blind geborenen Ottilie – Herzog Athich – beabsichtigte, diese wegen ihres schweren Leidens töten zu lassen. Auf Betreiben der Mutter – Bethsvinda – wurde aber das grausame Ansinnen verhindert. Während eines klösterlichen Asyls erhielt Ottilie auf wunderbare Weise das Augenlicht zurück. Nach der später erfolgten Aussöhnung mit dem Vater, schenkte dieser der Tochter ein exponiertes Grundstück, auf dem sie das Kloster Odilienberg (in Obernai bei Straßburg gelegen) bauen ließ. Als Äbtissin stand Ottilie auch einer zweiten Klostergründung am Fuß der Hohenburg (Neumünster) vor. Sie gilt als Patronin des Elsass und wird vornehmlich von Blinden und an den Augen Leidenden angerufen. Himmlisches Licht fällt durch die zentrale Kuppelöffnung in einen phantastisch anmutenden Tambour-Raum. Auf seinem Gesims versammeln sich Aussätzige und Krüppel unter dem Geläut des Hl. Antonius Eremita, des Patrons dieser Unglücklichen. Einige von ihnen geraten in hoffnungsvolle Verzückung. Auf einer nach links ausschwingenden, gedachten Sinuskurve ist die Aufmerksamkeit in die Höhe geleitet. Zugleich wird durch das „Sich-Herablassen“ des himmlischen Personals dieses Sichtbarmachen des überzeitlich Gültigen als momentaner Gnadenakt ins Bild gesetzt, wie ihn auch eine fromme Vision offenbaren kann. Auf dem Wolkenflor findet die Hauptaktion statt. Die Hl. Ottilie im Äbtissinnengewand mit Krummstab wird von der Trinität ihrer christlichen Tugenden umringt. Der Engel im roten Kleid mit einem glühenden Herzen in der Rechten verkörpert die Nächstenliebe (Caritas), die hier teilweise verdeckt dargestellte Engelsfigur mit dem Kreuz stellt den Glauben (Fides) dar, die grün gewandete Figur mit dem Anker in der Rechten präsentiert die Hoffnung (Spes). Zwei Engel weisen im rechts angrenzenden Gesimsbereich den weiteren Weg dieser „Himmelfahrt“. Christus kündigt mit einer Geste des rechten Armes seinem Vater (Gott) empfehlend die fromme Frau an. Mit dem Zepter über den Erdball weisend, gebietet dieser die Aufnahme in das Reich, das nicht von dieser Welt ist. Gemeinsam mit der darüber in der Kuppelöffnung sichtbaren Taube, dem Symbol des Hl. Geistes, befindet sich dort sowohl im theologischen Sinn wie auch in der Komposition die höchste Sphäre. Die Auserwählte wird von einer Trinität in die nächst vollkommenere getragen.
Das Berliner Gemälde ist der Entwurf für das Langhausfresko der Wallfahrtskirche St. Ottiia in Hellring (Markt Langquaid/ Kreis Kehlheim), welches im Auftrag des Andechser Benediktinerabtes Maurus III. Braun entstand.| Rainer Michaelis
Material/Technik
Leinwand
Maße
Bildmaß: 78 x 57,5 cm; Rahmenaußenmaß: 86,5 x 65,6 x 8 cm
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- Gemalt ...
+ wer: [Gebhardt, Otto](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47549)
+ wann: 1735 [circa]
## Links/Dokumente
- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=870766)
## Schlagworte
- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
- [Leinwand](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=17255)
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Stand der Information: 2021-01-30 03:09:44
[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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- http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=870766&resolution=superImageResolution#1046996